Pflanzen auf Gräbern

Pflanzen auf Gräbern sind Sinnbilder für Leben und Tod. Das Grün auf den Gräbern wirkt beruhigend auf das Auge des Betrachters, gilt als tröstlich und hoffnungsvoll.

Wie lange die Tradition der Grabbepflanzung schon besteht, kann nicht genau belegt werden. Man kann davon ausgehen, dass die Grabbepflanzung in Deutschland schon lange Bestand hatte, bevor die Gräber auf Friedhöfen angelegt wurden. Schon als das Grab noch auf dem heimischen Hof lag, wurde es bereits mit Pflanzen geschmückt.

In den letzten Jahren sind die Gräber in der Bepflanzung vielfältiger, bunter und individueller geworden. Der Schmuck der Gräber mit einer wechselnden Bepflanzung aus einjährigen und mehrjährigen Frühjahrs-, Sommer- und Herbstpflanzen ist Teil unserer Grabkultur.

Bodendecker sind oft die grundlegende Struktur einer Grabbepflanzung. Eine immergrüne Grundbepflanzung schützt die Erde zudem vor dem Austrocknen und vor dem Wegschwemmen bei zu starkem Regen. Die grünen Decken haben auch den Vorteil, dass sich farbenfrohe, saisonale Blühpflanzen, Sträuße oder Gestecke darauf besonders abheben und gut zur Geltung kommen. 

Nach einem langen Winter sind Stiefmütterchen, Narzissen, Primeln, Krokusse und Ranunkeln die Frühlingsboten schlechthin. Mit ihren leuchtenden, fröhlichen Blütenfarben symbolisieren sie auf den Gräbern das wiederbeginnende Leben mit dem nahen Frühling. Man entdeckte bei Ausgrabungen in einem altägyptischen Grab, dass bereits in der Antike die Narzisse als Grabbeilage verwendet wurde. 

Großer Beliebtheit erfreuen sich ebenso niedrige Stauden oder die Polsterstauden. Sie sind mit ihrer Blütenpracht wahre Farbtupfer und dankbare Langblüher. Stauden als Grabbepflanzung stehen ebenfalls für ihren Symbolwert. Sie stellen den Kreislauf des Lebens dar, das natürliche Werden und Vergehen des Menschen. Im Frühling sprießen sie aus dem Erdboden, wachsen und beginnen zu blühen. Im Herbst stirbt der oberirdische Teil der Pflanzen ab. Nur der unterirdische Teil überwintert in der Erde, um im Frühjahr erneut auszutreiben. Bei der Wahl der Stauden muss allerdings auf die Lichtverhältnisse sowie die Bodenqualität Acht gegeben werden.

Ziergräser bringen Struktur in das angelegte Beet und haben mittlerweile einen festen Bestandteil in der Grabbepflanzung eingenommen. Sie verkörpern Leichtigkeit, wiegen sie sich doch sanft im Wind wie die Blütenstängel des Blauschwingel oder des Schneemarbel. Sie gibt es in vielen verschiedenen Formen und Farben. Die filigranen Grashalme und die diversen Blüten sorgen für eine lebendige und doch besinnliche und stilvolle Grabgestaltung. Viele Gräser blühen sogar vom Sommer bis in den Herbst hinein. Aber auch im Winter ergibt sich ein schönes Bild. Nämlich dann, wenn Raureif auf den Grashalmen liegt.

Im November, gerade dann, wenn alles verblüht ist, müssen die Gräber tipptopp hergerichtet sein. Denn zu keiner Zeit im Jahr besuchen die Hinterbliebenen das Grab der Verstorbenen so oft wie an Allerheiligen und Totensonntag. Aber auch dann kann man das Grab interessant bepflanzen. Die Sommerheide gibt es zum Beispiel in den verschiedensten Blattfarben, auch das Purpurglöckchen oder das graue Silberblatt macht sich sehr hübsch als Bepflanzung zu dieser Jahreszeit.


Bei der Grabbepflanzung wird gerne Bezug auf die Vorlieben des Verstorbenen genommen. Unlängst fand man sogar Tomaten, die in Erinnerung an die gemeinsame Zeit mit den Großeltern gepflanzt wurden. Solange die Bepflanzung die Würde der Grabstelle und des gesamten Friedhofs gewahrt wird, hat die Friedhofsverwaltung meist nichts dagegen. Grundsätzlich sollte jedoch vor der Anpflanzung genau studiert werden, was die jeweilige Friedhofsatzung erlaubt oder nicht.

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